Nach Vierjähriger Reisepause durften die Musikerinnen und Musiker des Gemeinschaftsorchesters Saar-Mosel nun endlich wieder ihre (Instrumenten-)Koffer packen. Ende Oktober verschlug es die Reisegruppe von 53 Personen für einige Tage auf die italienische Insel Sizilien – abgesehen von der ersten Reise 2013 nach Bangkok die bisher weiteste Reise in Europa.
Schon am Anreisetag merkte man nach der Landung in Palermo auf der Fahrt ins Hotel in San Leone (ein Vorort von Agrigento), einem Küstenörtchen an der Südküste der Insel, dass man die Entfernungen auf der doch großen Insel leicht unterschätzen kann.
Nach einer ersten gemeinsamen Probe am nächsten Morgen bei sommerlichen Temperaturen im Außenbereich des Hotels sollten in den nächsten Tagen zwei Abendkonzerte in und um die Stadt Agrigento auf das Orchester warten.
Der erste Konzertabend führte ins Tal der Tempel auf das Gelände des Archäologischen Museums von Agrigento (Museo Archeologico Regionale), am zweiten Abend war das Orchester zu Gast im Innenhof des Partnermuseums „Museo Archeologico della Badia“ in Licata.
In den Proben der vorherigen Monate hatten wurde von unserem DirigentenFlorian Weber ein buntes Programm vorbereitet, das mit Stücken aus verschiedenen Bereichen der (sinfonischen) Blasmusik eine große Vielfalt bot – vom Marsch bis zur Filmmusik war hier alles dabei. Bei beiden Konzerten durfte sich das Orchester über ein lebendiges Publikum und viel Applaus freuen. Das Konzertprogramm kam offensichtlich gut an. Ein Musikstück stellte im Hinblick auf die Begeisterung beim Publikum alle anderen in den Schatten: das Medley „Moment for Morricone“ mit bekannten Melodien des gleichnamigen italienischen Komponisten Ennio Morricone wurde schon nach der Ankündigung mit Vorfreude erwartet und im Anschluss eindringlich als Zugabe gewünscht.
In den Freizeitphasen standen Ausflüge nach Marsala und Agrigento und ein Nachmittag am Strand auf dem Programm. Darüber hinaus kam natürlich – immerhin waren wir ja in Italien! – auch die Erkundung der regionalen Kulinarik nicht zu kurz. Diese konnte in den meisten Fällen trotz abenteuerlich-fragwürdig übersetzter Speisekarten sehr überzeugen! In der Küstenstadt Marsala besichtigte die Gruppe außerdem eine große Weinproduktion, die mehrere Sorten des weltweit bekannten und, wie man lernen durften, durch strenge Auflagen als Marke geschützten Marsala-Weines produziert. Und natürlich wartete zwischen den Weinfässern auch die ein oder andere Kostprobe auf die Besucher.
Eine solche Reise ist eine organisatorische Herausforderung und ohne das Engagement vieler Beteiligter (sowohl in der Heimatregion als auch bei den Partnern vor Ort) nicht möglich. Ein herzlicher Dank gilt allen fleißigen Helferinnen und Helfern; allen voran beim Vorstand um Arno Hoffmann und Dr. Friedbert Berens für die Gesamtplanung, bei dem Dirigenten Florian Weber für die hervorragende musikalische Leitung, bei den Fahrern des Gepäcktransporters Christian und Peter. Und schließlich bei der Kontaktpersonen vor Ort, Enzo Abate, vermittelt durch den Saarburger Hotelier Christoph Russo (Hotel am Markt), der aus Licata stammt. Enzo hat die Organisation der Konzerte von der Werbung mit Plakaten und im regionalen TV bis hin zur Moderation am Abend übernommen.
Die Fahrt nach Sizilien hat wieder zeigen können, welche Motivationsschübe eine Konzertreise bei den Musikerinnen und Musikern auslösen kann. Diese gemeinsamen Reisen gehören seit jeher zum Konzept des Gemeinschaftsorchesters Saar-Mosel und sind fester Bestandteil und natürlich Highlight des Jahresprogramms, auf das alle gemeinsam hinarbeiten. In diesem Sinne gilt nun (hoffentlich wieder regelmäßig): Nach der Reise ist vor der Reise!